Das in der Primarstufe erprobte Konzept zur Erstellung von Audio-Podcasts (‚PriMaPodcasts’) wird an der Justus-Liebig-Universität zur Untersuchung von mehrsprachiger Begriffsbildung genutzt. In kleinen Lerngruppen werden bilingual unterrichtete Grundschüler aufgefordert, mathematische Inhalte mündlich darzustellen. Dabei ist von besonderem Interesse inwieweit die Lernenden mathematische Fachsprache nutzen, um Inhalte und Begriffe in beiden Zielsprachen (Englisch und Deutsch) zu erklären. Neben dem Gebrauch von Fachsprache bezieht sich ein weiteres Forschungsinteresse auf deren Entwicklung innerhalb der verschiedenen Erstellungsphasen. Denn bis zur Veröffentlichung des PriMaPodcasts auf einem Blog durchlaufen die Lernenden folgenden Erstellungsprozess.
Das Verständnis des jeweiligen Themas wird zunächst von den Schülerinnen und Schülern in einer ‚Spontanaufnahme’ festgehalten und daraufhin in einer gemeinsamen Recherche aufbereitet und schriftlich dokumentiert (‚Drehbuch 1’). Das Drehbuch dient als Grundlage für die Aufnahme einer ‚Rohfassung’. In einer ‚Redaktionssitzung’ erhalten die Schülerinnen und Schüler Hinweise bezüglich der bisherigen inhaltlichen und sprachlichen Darstellung. In einem Überarbeitungsprozess erstellen sie ein weiteres schriftliches Zwischenprodukt (‚Drehbuch 2’), auf dessen Grundlage schließlich der ‚PriMaPodcast’ aufgenommen wird.